echt evangelisch borghorst

Segenskerzen an Heilig Abend

Vieles ist in diesem Jahr anders also sonst: Seit Monaten machen wir einen Spagat zwischen Corona, Arbeit, Schule oder KiTa und der Frage, wie wir am besten mit der Familie und dem Freundeskreis Kontakt halten können. Seit einigen Tagen erleben wir nun wieder einen großen Lockdown. Wenn wir so auf Weihnachten zugehen, können wir darauf vertrauen, dass aus Sicht des christlichen Glaubens in all dem eines gleich bleibt: Das Versprechen Gottes „Ich bin bei dir“. In besonderer Weise wird die Nähe Gottes in der Heiligen Nacht und an Weihnachten erfahrbar. Es gibt im Moment sehr gute Gründe, zu Hause zu bleiben und dort dem Wunder der Weihnacht nach zu spüren. Dabei können wir uns darauf verlassen: Gott findet seinen Weg auf die Welt.

  Wir zünden am 24. Dezember zwischen 23.30 und 24 Uhr in der Auferstehungskirche in Borghorst Kerzen an und beten für Sie. Dazu bitten wir Gott um seinen Segen und nennen die Namen derer, die uns vorher mitgeteilt wurden. Wenn Sie mögen, schicken Sie uns Ihren Namen und die Namen derer, die Ihnen am Herzen liegen, bis zum 24. Dezember um 20 Uhr an segen@echt-evangelisch.de oder per SMS oder WhattsApp an 015146326063.  

Wir veröffentlichen direkt im Anschluss am 25. Dezember um 0.00 Uhr ein Foto aus dem Kirchraum auf unserer Facebook-Seite. Vielleicht mögen Sie ja zur gleichen Zeit bei sich auch eine Kerze anzünden und das Gebet mitsprechen? Wir freuen uns über ein Foto Ihrer Kerze.

Eine gesegnete Zeit und ein schönes Weihnachtsfest wünschen Ihnen stellvertretend für die Ev. Kirchengemeinde Inga Schönfeld und Alexander Becker

     

Segensgebet
Stille Nacht. Heilige Nacht.
Du bist da, Gott.  Du kommst auf die Welt.
Heute neu. Heute zu mir.
Umhülle mich, Gott, mit deinem Frieden.
Sei mir nah und gib mir Kraft.
Segne mich und behüte mich.
(Ich bitte dich heute besonders für: ... .
Segne uns und behüte uns.)
Amen.

Ich freue mich, wenn Sie mir ein Foto Ihrer Kerze schicken. Meine Handynummer ist die oben angegebene (015146326063).
Ihre Pfarrerin Inga Schönfeld    

   

AnGedacht

„Stille Nacht“ ist eines der bekanntesten Weihnachtslieder. Es gehört für mich fest dazu. So wie die Adventsfeier im Reitverein, der Weihnachtsmarkt in den Städten und ein Kinobesuch mit der besten Freundin am zweiten Feiertag.
Viele der liebgewonnenen Weihnachtstraditionen können nicht stattfinden. Umso wichtiger sind für mich in diesen Tagen meine „Klassiker“, die trotz allem gehen: Ein Kekspaket für meine 86-jährige Tante packen, den Tannenbaum aussuchen und ja, auch gerührt sein über das Lied „Stille Nacht“. Es erinnert mich an so viele Weihnachtsfeste – und an meine tiefe Sehnsucht danach, dass es „gut wird“.
Wir schauen auf ein Jahr zurück, in dem vieles nicht gut war. So viele Menschen waren über Wochen und Monate angespannt: Wie wird es weitergehen? Werde ich krank? Oder stecke ich, ohne es zu ahnen, meine Liebsten an? Werde ich meine Arbeitsstelle im nächsten Jahr noch haben? Wie ist es für die Kinder, in dieser Zeit in Schule und KiTa? Diese und andere Fragen zerren an den Kräften. Und es hat so manchem den Schlaf geraubt.

Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht Nur das traute hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, Schlaf in himmlischer Ruh! Schlaf in himmlischer Ruh!

Wie schön ist da der Gedanke an diesen stillen Tagen rund um Weihnachten: Für eine Weile bin ich nicht diejenige, die „einsam wacht“. Ich kann loslassen, es einen Moment abgeben. Vielleicht umgeben von ein paar meiner Liebsten, vielleicht in Gedanken oder am Telefon verbunden - oder beim Anblick meiner Kerzen versunken in den tiefen Kern meines Herzens, der darauf vertraut: Es gibt Liebe und Wärme und Gott; und ja, es gibt Rettung. Dann komme ich zu mir. Bin bei mir selbst zu Hause. Und ich vertraue darauf: Da hält ein anderer die Wacht über mir. Ich werde am Ende im Stillen, nicht das Dunkel, sondern das Heilige finden: Gott ist da und schaut mich an. In allem, was mir schwer ist. Und lächelt mich freundlich an.

Stille Nacht! Heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund, Da uns schlägt die rettende Stund‘. Christ, in deiner Geburt! Christ, in deiner Geburt!

  Gott lächelt. Und kommt zu mir. In mein Leben. Ganz langsam und behutsam. Zart wie ein Kind. Damit ich sicher sein kann: Ich brauche keine Angst vor ihm zu haben. Gott ist auch einer von uns. Ein Mensch, der auch als Baby auf der Welt angefangen hat. Und der in seinem Leben einiges aushalten musste. Der das auf sich genommen hat, um bei seinen Menschen zu sein, um bei mir zu sein. Und so wie ein Kind im Lauf der Jahre erwachsen wird, wächst im Lauf der Zeit mein Vertrauen in Gottes Stärke. Dann spüre ich: Gott ist Mensch und Gott ist noch mehr. Er ist derjenige, der mich niemals verlassen wird. Er steht zu mir und bürgt mit seinem Leben dafür: Am Ende, wird es gut. Und bis es soweit ist, bist du nicht allein. Ich, dein Gott, bin bei Dir.

Stille Nacht! Heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht Durch der Engel Halleluja, Tönt es laut von ferne und nah: Christus, der Retter, ist da! Christus, der Retter ist da!

Und Gott bleibt bei mir. Und bei Dir. Für immer.